Bosnia Rally 2019

Bericht von Daniel Schollar (die Fahrwegenen)

Von 22.7.2019 bis 27.7.2019 fand in der Nähe von Kupres (BIH) die Bosnia Rally 2019 statt. In 4 Tagen ging es Rund 1200km durch das wunderschöne bosnische Outback (Wenn ich Outback schreibe, meine ich Outback…. da ist viel….sehr viel….. Landschaft…..Wiesen, Berge, Täler, Steine, Geröll, Felsen, Erde….).

Rallyfeeling für jeden…… 

…..der Rallyspaß auch für Anfänger…

Die Bosnia Rally ist keine Rally im eigentlichen Sinn. Sie weist zwar alle Attribute einer „echten“ Rally auf, es gibt einen Vorstart, einen Start, Medicalteams, Checkpoints, GPS Tracker usw.
ABER….es gibt keine Zeitnehmung.

Schon bei den Vorbereitungen schwankten die Stimmungen zwischen Freude, Erstaunen und Skepsis…

Die Bosnia Rally ist quasi ein Rally Trainingscamp, bei der man das Navigieren per Roadbook und/oder GPS trainieren kann:

Tagesetappen von 200-400 km und ca. 80% auf unbefestigten Straßen….und ja, unbefestigt ist UNBEFESTIGT, fordern von uns Anfängern auch mit der „einfacheren“ GPS Navigation viel Aufmerksamkeit. Jeden Abend gibt es ein Briefing aller Teilnehmer bei dem das Roadbook besprochen wird. Dabei wird auf Gefahrenstellen und „Lighttracks“ hingewiesen. „Lighttracks“ sind Streckenabschnitte die von AnfängerInnen oder Bigenduros gefahren werden müssen da die anderen Abschnitte zu schwierig bzw. zu gefährlich für diese sind – oder Abschnitte welche die Strecke einfach abkürzen und so die Tageskilometerleistung verringern, falls man am 3. oder 4. Tag schon etwas unter „Schotterüberschuss“ leidet.

Im Durchschnitt waren wir jeden Tag ca. 8 Stunden unterwegs…. wohl gemerkt mit nur einem Tankstop und 2-3 Kaffeestops pro Tag.

Man sollte das nicht unterschätzen. Am ersten Tag war das Stehendfahren natürlich kein Problem, am zweiten Tag schmerzten die Oberschenkel und Füße schon etwas und ich versuchte, hin und wieder im sitzen zu fahren, was aber, aufgrund der vielen Kurven und damit verbundener Traktionsprobleme nur schwer und relativ kurz möglich war.

Die Streckenführung würde ich als „anspruchsvoll“ beschreiben. Aufgeteilt auf die Tagesetappen sind wir zwar viel auf  Feld bzw. Schotterwegen unterwegs, die fahrtechnisch nicht wirklich herausfordernd sind. Allerdings gab es einige Streckenabschnitte die sehr steil, geröllig und von tiefen Furchen durchzogen sind. Wenn man schon einige 100km in den Knochen hat, die Sonne mit 40 Grad oder mehr auf den Körper brennt und einem der V2 der KTM die Männlichkeit weichkocht, dann können diese Teilstücke dennoch zu einer Mammutaufgabe werden. Und nein, ich spreche hier nicht von einem der Lighttracks…..auch auf der „normalen“ Strecke gibt es knackige Passagen.

Mein persönliches Fazit:

Bosnia Rally…..sehr geil. Tolles Land, super Strecken, perfekte Organisation. Von Zart bis Hart für jeden etwas dabei. Eine super Gelegenheit für alle diejenigen, die gerne abseits befestigter Wege unterwegs sind, etwas „Rallyluft“ schnuppern wollen, aber beim pflügen durch die Botanik keinen Zeitdruck brauchen.

P.S. Es gab einige Teilnehmer die pro Tag nur 100km gefahren sind und es sich dann im Hotelpool oder an der Bar gemütlich gemacht haben, was ja auch OK ist, es ist schließlich Urlaub und kein Rennen.

P.P.S. Es gab auch einige Teilnehmer die während der Tour „illegal“ nach Bosnien einreisen wollten….aber das ist eine andere Geschichte….

http://bosnia-rally.com/
Trailer: https://youtu.be/3WPjDTFGHQk
SE1: https://youtu.be/siIV34kfmpg
SE2: https://youtu.be/eG5YJ4RufCM
SE3: https://youtu.be/1YZqmJWbVjM